Bauden im Eulengebirge:
Eulengebirge - 7 Kurfürstenbaude
Die Baude zu den Sieben Kurfürsten ist an der Paßstrasse von Wüstewaltersdorf nach Reichenbach am Scheitelpunkt auf 756 m gelegen.
Der Name stammt von dem Ort, an dem sie errichtet wurde. Der Sage nach soll Friedrich der Grosse diese Stelle, an der 7 grosse Fichten standen, als die 7 Kurfürsten bezeichnet haben.
Die Baude war ein beliebtes Ausflugsziel und Startpunkt für eine Wanderung auf die Hohe Eule (ca. 45 Minuten Wanderung).
Zur Geschichte:
In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts brachte man Wagen mit Kohle aus Rudolfswaldau, wo man versuchte Steinkohle bergmännisch zu fördern, die Paßstrasse von Wüstewaltersdorf herauf. Auf der Passhöhe vermengte man die Kohle mit Kohle aus der Waldenburger "Kreuzgrube", um diese dann nach Reichenbach zu befördern. Während des Umladens konnten die Pferde verschnaufen, die Fuhrleute rasten und aus einer einfachen Bretterbude entwickelte sich ein Schnapsausschank. 1883 wurde neben diesem Ausschank ein größerer Holzbau als Gasthaus errichtet.
Das "Gasthaus zu den Sieben-Kurfürsten" war dann jahrzehntelang im Besitz der "Muttel Scholtzen" (Ida Scholtz). Im Sommer 1924 verstarb sie und ein neuer Wirt, Richard Niedermeyer, übernahm den Betrieb. Die Räume wuchsen, Anbauten und Veranden kamen hinzu. Saal und Baudenstuben wurden von dem Jagd- und Landschaftsmaler Mailick ausgeschmückt. - Die Bedeutung als Kohleumschlagplatz war nun Vergangenheit, sie entwickelte sich zu einem Ausflugsziel und Einkehr für Wanderer und Skiläufer.
In "Sommerfrischen und Winterheime im Eulengebirge sowie den angrenzenden Gebirgsteilen", 1932 (1) wird die Baude unter "Friedersdorf" aufgeführt:
"9 Zimmer, 18 - 20 Betten, 9 heizbar, mit Pension, Pensionspreis 5,50 RM, Bettenpreis 2,00 RM, Bad, elektrisches Licht, Zentralheizung, Veranda, Garten, Terrasse, Autohaltestelle"
Nach 1945 wurde diese Baude zerstört, heute sind nur noch ein paar Mauerreste im Gebüsch zu finden.
Diese Baude existiert heute nicht mehr, sie wurde nach 1945 zerstört.
Sommer 2001, hier stand die Baude, im Hintergrund ist heute ein Rastplatz für Wanderer | Sommer 2001, Reste der Grundmauern (Photo W. Leistritz) |
Quellen: "Wüstewaltersdorfer Heimatbote", Volker Tobias (zur Geschichte)
Bilder eigene und dolny-slask.org.pl und wie angegeben
(1) "Sommerfrischen und Winterheime im Eulengebirge sowie den angrenzenden Gebirgsteilen" herausgegeben vom Verkehrsamt Eulengebirge e. V., Reichenbach, ca. 1932