Bauden im Eulengebirge:
Eulengebirge - Jugendherberge
Die Jugendherberge "Hohe Eule" liegt neben der Eulenbaude am südlichen Hang der Hohen Eule auf über 900m. Der Name kommt von der Lage, direkt unterhalb der Hohen Eule.
Für die Jugendherberge wurde das "Tannehäusel" in den 1920er Jahren umgebaut und 
            am 3. Juli 1927 eingeweiht. Den Umbau plante der Architekt Georg Klatt jun. aus Reichenbach und    führte ihn  durch.
In der "Ostdeutschen Bauzeitung", 26. Jahrgang, Nummer 10, 4. Februar 1928 (1) berichtet der Architekt des Umbaus Georg Klatt:
>>Im Sommer 1927 wurde im Eulengebirge die Jugendherberge „Hohe Eule" geweiht und ihrer Bestimmung übergeben, die nach den Entwürfen des Architekten Klatt jun. aus Reichenbach durch Umbau des alten Tannehauses entstanden ist. Durch einen dem Haus vorgelagerten mit Glasfenstern abgeschlossenen Vorraum gelangt man ins Erdgeschoß in den Treppenflur der Jugendherberge und betritt von hier aus zur Linken einen Schlafraum mit 12 Betten und zur Rechten ein Führerzimmer mit zwei Betten. Durch die Kleiderablage, die den hinteren Teil des Flures einnimmt, gelangt man in die Herbergsküche. Sie ist mit einem Kachelherd, der eine große Plattenfläche und ein Warmwasserschiff enthält, ferner mit einem Doppelspültisch, Wasserzu- und -Ableitung ausgestattet und durch einen Ausgabetisch, der gleichzeitig als Küchenschrank benutzt werden kann, mit dem Tagesraum·, den man auch vom Führerzimmer und vom Vorraum aus direkt erreichen kann, verbunden. Dem Tagesraum vorgelagert ist ein eingeebneter offener Vorplatz.
Von der Kleiderablage betritt man durch einen Vorraum die getrennten Waschräume für Knaben und Mädchen, in denen Tonwaschbecken und Fußbadewannen aufgestellt sind und denen die Abortanlagen angeschlossen sind.
            über die Treppe gelangt man in den Flur des Dachgeschosses. Hier  liegt im Ostgiebel ein Schlafraum mit fünf Betten und im Westgiebel ein  Schlafraum mit elf Betten, so daß in der gesamten Herberge 30 Betten mit  dreiteiligen Matratzen und je zwei Decken sowie Schlafsäcken ausgestattet,  verfügbar sind. In den beiden Dach- schrägen an den Längsseiten des Ostgiebels  sind Decken- und Wäschevorratskammern eingebaut. 
            Der über eine Treppe vom oberen Flur zu erreichende  Spitzboden ist gedielt und kann im Notfall mit etwa 30 Strohsacklagern belegt  werden. 
            Die innere Einrichtung entspricht ganz den Verhältnissen der  schlichten Zweckmäßigkeit. Die Betten sind von Holz mit Federmatratzen. Sämtliche  Möbel, wie Bänke, Tische, Schemel sind mit Atti-Beize braun gebeizt. 
 Die Wände sind mit gehobelten und gefasten Brettern  verschalt, mit Oel unter Farbzusatz gefirnißt, lasiert und lackiert. Die Deckenbalken  sind sichtbar, die Zwischendecken gleichfalls mit gehobelten und gefasten  Brettern verschalt und durch Farbe besonders hervorgehoben. Die Wände der Küche  und der Wasser- und Aborträume sind geputzt und mit lichten Farben gemalt. 
            Der Fußbodenbelag des Tages- und der Schlafräume sowie des  Führerzimmers besteht aus gehobelten und geölten Dielbrettern, der Fußboden der  Kochküche und des Flures aus Zementestrich. Der Vorraum sowie die Abort- und  Waschräume sind mit braunen Eisenklinkerplatten gepflastert. 
            Sämtliche Räume sind mit elektrischem Licht versehen. ln den  Schlafräumen stehen Kachelöfen. Das Führerzimmer wird von der Küche aus durch  Kachelofenluftheizung erwärmt und im Tagesraum ist für die Wintermonate ein  eiserner Ofen vorgesehen. 
            Wie aus der Beschreibung ersichtlich, ist man bei dem ausgeführten  Bau unter Berücksichtigung der gegebenen Verhältnisse von vornherein bedacht gewesen,  alles auf ein bescheidenes Maß zu beschränken und mit den zur Verfügung  stehenden Mitteln die Durchführung des Planes zu ermöglichen. G e o r g K l a t t jun., Architekt, Reichenhach Schlesien << 
1932 finden wir zu den finanziellen Mitteln der Jugendherberge im "Eulengebirgsjahrbuch":
"Staat 3000 Mark, Kreisausschuss Reichenbach 2000 M, Stadt Reichenbach 1000 M, Langenbielau 500 M, Neurode 500 M, Schweidnitz 1000 M".
Eulenbaude mit Blick Richtung Glatzer Bergland, links neben der Eulenbaude (etwas kleiner)
              die Jugendherberge 
Das Gebäude der Jugendherberge gibt es zwar noch, aber es ist quasi eine Ruine.
Quellen:
(1) "Ostdeutschen Bauzeitung", 26. Jahrgang, Nummer 10, 4. Februar 1928, nachzulesen in der "Digitalen Bibliothek der Universität Breslau"
(2) "Heimat Schlesien, Glätzisch Falkenberg und Eule", H. Hübner, herausgegeben 1997
Bilder eigene und dolny-slask.org.pl
(3) DjH-Wanderführer, Band 3, "Wanderführer durch Schlesien", Wilhelm Limpert Verlage Berlin, 1936, nachzulesen in der "Digitalen Bibliothek Niederschlesien"
            (DjH = deutsche Jugendherbergen, den Verband 
            gibt es heute immer noch)














